I.S.M.A. WyngTjun
Die WyngTjun-Kampfkunst wurde vor ca. 300 Jahren in China von Frauen entwickelt. Dieses traditionelle KungFu-System enthält ausschließlich sinnvolle Bewegungen zur Verteidigung, keine Akrobatik. Zum Unterricht gehören spezielle Ausdauer-Übungen, Gymnastik und kämpferische Partner-Übungen, wie die Verteidigung gegen Fauststöße, Fußtritte, Umklammerungen und vieles mehr. I.S.M.A.-WyngTjun fördert die persönliche Weiterentwicklung, Moral und Disziplin.
WyngTjun ist die einzige Kampfkunst, bei der die taktilen Reflexe spezifisch entwickelt und trainiert werden. Der taktile Reflex ist wesentlich schneller als der visuelle. Selbst mit verbundenen Augen kann der Kämpfer sich verteidigen. Dieses Prinzip nennt man Chi Sao.
4 Kampfprinzipien
- Ist der direkte Weg frei, gehe vor!
- Bekommst du Kontakt, bleibe kleben!
- Ist der Gegner stark, gebe nach!
- Weicht der Gegner zurück, folge ihm!
4 Kraftsätze
- Befreie dich von deiner eigenen, störenden Kraft!
- Befreie dich von der Kraft des Gegners!
- Borge dir die Kraft des Gegners!
- Verwende die geborgte Kraft gegen ihn selbst und füge deine eigene Kraft hinzu!
Die 6 Formen des I.S.M.A. WyngTjun
SIU NIM TAO – Kleine Idee
Die 1. Form beinhaltet die wichtigsten Handtechniken und wird im Stand ausgeführt. Der Unterkörper führt dabei ein isometrisches Krafttraining aus. Man erlernt die richtige Atmung und die wichtigsten Konzepte des I.S.M.A.-WyngTjun-Systems. Außer einem neuen Ganzkörperbewusstsein entwickelt die SNT das Bewusstsein für Arme und Schulter.
Cham Kiu – Brückenarme
Die CHK-Form trainiert Schritte, Wendungen und Fußtritte. Man entwickelt das Bewusstsein für Hüfte und Beine sowie das Gleichgewicht innerhalb der Bewegung. Arme und Unterkörper werden koordiniert. 70 % der Handtechnik besteht aus Bong Sao, d. h. Raumdiagonalen werden zur Kontaktaufnahme mit dem Gegner genutzt. Die Form dient dazu, aus verschiedenen Winkeln Kontakt zum Angreifer aufnehmen zu können.
Biu Tse – Stoßende Finger
Die Biu Tse-Form beinhaltet außer den effektivsten Angriffstechniken, Ellenbogentechniken, Handkantenschlägen und Fingerstichen des Systems auch Notlösungskonzepte. Ganzkörperbewegungen und besondere Schritttechniken werden ebenfalls geübt. Das Bewusstsein für den Rumpf und der Einsatz der Wirbelsäule werden entwickelt.
Mok Jang Chong Fa – 116 Holzpuppentechniken
Die Holzpuppe verbessert die Winkel der Techniken und man entwickelt Explosivkraft sowie spezielle Schritt- und Tritttechniken in Verbindung mit Handkombinationen. Das Bewusstsein für Taktik und Strategie wird entwickelt. Die Holzpuppentechniken sind somit ein Schachspiel für Körper und Geist.
Luk Dim Poon Kwan – 6 ½ Punkt Langstockform
Beim Langstocktraining entwickelt man eine dynamische Ganzkörperkraft, die dann auch auf waffenlose Techniken übertragen werden kann. Den effektiven Einsatz langer und schwerer Waffen erlernt man durch den Umgang mit dem WyngTjun-Langstock (2,40-2,80 m), der u. a. spezielle Schrittarbeit und Konzepte erfordert. Die Zentrallinie wird durch den Langstock „sichtbar“ und man entwickelt geometrisches Verständnis für das Kämpfen. Das Bewusstsein wird in die Waffe, beziehungsweise Stockspitze gelenkt.
Bat Cham Dao – 8 Wege der Doppelmesser
Die Doppelmessertechnik (Länge ca. 40 cm) entwickelt schnelle Schrittarbeit, die ebenfalls auch beim waffenlosen Kämpfen eingesetzt werden kann. Präzision und Schnelligkeit mit Klingenwaffen werden beim Training entwickelt. Die Messer stellen dabei eine Verlängerung der Arme dar und das Bewusstsein wird in die Klinge projiziert.